Gebirgsbahnen

Gebirgsbahnen
Gebirgsbahnen,
 
Eisenbahnen, die Gebirge queren und dabei große Höhenunterschiede überwinden. Um die begrenzten Steigungen im Reibungsbetrieb (Adhäsionsbahn) einzuhalten, ist die Streckenführung mit Umwegen durch Seitentäler, Kehrschleifen (z. B. Kehrtunnel) oder Spitzkehren (betrieblich ungünstig) künstlich verlängert. Auf Gebirgsbahnen sind meist zahlreiche Kunstbauten, wie Tunnel, Viadukte sowie Galerien und besondere technische Einrichtungen (zum Schutz vor Lawinen und Steinschlag) erforderlich. In Europa bestehen Gebirgsbahnen über die Alpen und zahlreiche Mittelgebirge (Zentralmassiv, Apennin, Schwarzwald, Riesengebirge). In den Alpen wurde als erste Gebirgsbahn 1854 die Semmeringbahn in Betrieb genommen, später folgten die Brenner-, Mont-Cenis-, Gotthard-, Simplon- und Lötschbergbahn. Gebirgsbahnen mit geringerem Verkehr sind meist schmalspurig und zum Teil mit Zahnstange ausgerüstet, um größere Steigungen überwinden zu können (Rhätische Bahn, Furka-Oberalp-Bahn, Brig-Visp-Zermatt-Bahn, auf denen der »Glacier-Express« Sankt Moritz-Zermatt verkehrt. Steilste Gebirgsbahn Europas ohne Zahnstange ist die Berninabahn, die Sankt Moritz über den Berninapass mit Tirano (Italien) verbindet. Die höchstgelegenen Gebirgsbahnen der Welt führen über die Anden in Südamerika (Transandenbahnen).
 
 
A. Schneider: G. Europas (Zürich 31982);
 E. Pifferi: Anden. Auf den höchsten Bahnen der Welt (Zürich 1982).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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